Naturkundliche Führung durch das Gieselautal am Samstag, 03. Juni, 15.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr

 Saubere Teiche und Seen, Bäche und Flüsse mit reichhaltigen Uferstrukturen und natürlichen Auenbereichen sind heutzutage nicht mehr selbstverständlich.Viele Gewässer sind durch
Nährstoffeinträge belastet, ihre Ufer sind befestigt und der Lauf ist begradigt worden, die
Auenbereiche werden entwässert und trockengelegt. Die Gieselau mit ihren umgebenden Auen ist
einer der wenigen noch in einem naturnahen Zustand erhaltenen Bäche in Dithmarschen.

Das malerische Gieselautal, das sich direkt an den Steinzeitpark des AÖZA in Albersdorf anschließt,
gehört mit seinen Buchenwäldern, Auwiesen und Erlenbrüchen zu den schönsten Bachtälern in
Dithmarschen und Schleswig-Holstein. Die Gieselau durchfließt hier ungehindert eine urige Landschaft.
Zum Ende der vorletzten Eiszeit vor über 100.000 Jahren ist das Tal durch die reißenden Wasser der
abtauenden Gletscher entstanden. Heute bietet es Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.
Solch eine Vielfalt an Lebensräumen ist nicht selbstverständlich, denn Dithmarschen ist der
waldärmste Landkreis Deutschlands und Bäche gehören heute zu den am meisten bedrohten
Lebensräumen der Natur.

Der Bach ist die Kinderstube vieler Insektenarten wie verschiedener Eintagsfliegen und Köcherfliegen,
die im Frühjahr und im Sommer aus dem Wasser schlüpfen und die Luft des Gieselautals bevölkern. Bei
warmem, sonnigem Wetter fliegen zahlreiche Libellenarten an den ehemaligen Fischteichen im Tal und
können bei der Jagd und der Paarung beobachtet werden. Am Bach verteidigen glänzendblaue
gebänderte Prachtlibellen ihre Reviere gegen Artgenossen. Das seltene und geschützte Bachneunauge
findet in der Gieselau noch geeignete Lebensbedingungen.

In Zusammenarbeit mit dem Archäologisch-Ökologischen Zentrum Albersdorf führt der Biologe Dr.
Thomas Schröder am Sonnabend, den 3. Juni, Erwachsene und Kinder auf einer etwa 2½-stündigen
Wanderung durch das Tal, zeigt die Tier- und Pflanzenwelt am und im Wasser und erklärt, wie sich die
Arten an die unterschiedlichen Lebensbedingungen im Bach und in den Teichen angepasst haben.
Um die große Vielfalt unterschiedlicher Lebensformtypen wirbelloser Tierarten zu zeigen, die im und am
Wasser leben, werden einige Kescherproben aus der Gieselau und den Teichen genommen. Auf diese
Weise können die Besucher an Standgewässer angepasste Arten und fließgewässertypische Arten von
Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Bachflohkrebsen, Strudelwürmern und Schnecken kennenlernen und
etwas über ihre ökologischen Ansprüche sowie über die Bedrohungen ihrer Lebensräume erfahren.

Die Wanderung beginnt und endet am Parkplatz vor dem Steinzeitdorf.
Es wird empfohlen, festes
Schuhwerk zu tragen.

Teilnahmebeitrag
:
Erwachsene 5,00 €, Kinder 2,00 €
Termin und Uhrzeit:
Samstag, 03. Juni, 15.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr