Naturkundliche Führung durch das Gieselautal am 01.Juni 2024
Saubere Teiche und Seen, Bäche und Flüsse mit reichhaltigen Uferstrukturen und natürlichen Auenbereichen sind heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Viele Gewässer sind durch Nährstoffeinträge belastet, ihre Ufer sind befestigt und der Lauf ist begradigt worden, die Auenbereiche werden entwässert und trockengelegt. Auch der Klimawandel setzt mittlerweile vielen kleineren Bächen zu. Die Gieselau mit ihren umgebenden Auen ist einer der wenigen noch in einem naturnahen Zustand erhaltenen Bäche in Dithmarschen.
Das malerische Gieselautal, das sich direkt an den Steinzeitpark des AÖZA in Albersdorf anschließt, gehört mit seinen Buchenwäldern, Auwiesen und Erlenbrüchen zu den schönsten Bachtälern in Dithmarschen und Schleswig-Holstein. Die Gieselau durchfließt hier ungehindert eine urige Landschaft. Zum Ende der vorletzten Eiszeit vor über 100.000 Jahren ist das Tal durch die reißenden Wasser der abtauenden Gletscher entstanden. Heute bietet es Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Solch eine Vielfalt an Lebensräumen ist nicht selbstverständlich, denn Dithmarschen ist der waldärmste Landkreis Deutschlands und Bäche gehören heute zu den am meisten bedrohten Lebensräumen der Natur.
Der Bach ist die Kinderstube vieler Insektenarten wie verschiedener Eintagsfliegen und Köcherfliegen, die im Frühjahr und im Sommer aus dem Wasser schlüpfen und die Luft des Gieselautals bevölkern. Bei warmem, sonnigem Wetter fliegen zahlreiche Libellenarten an den ehemaligen Fischteichen im Tal und können bei der Jagd und der Paarung beobachtet werden. Am Bach verteidigen glänzendblaue gebänderte Prachtlibellen ihre Reviere gegen Artgenossen und an steinigen Stellen finden sich sich Süßwasserschwämme. Das seltene und geschützte Bachneunauge findet in der Gieselau noch geeignete Lebensbedingungen.
In Zusammenarbeit mit dem Archäologisch-Ökologischen Zentrum Albersdorf führt der Biologe Dr. Thomas Schröder am Sonnabend, den 1. Juni, Erwachsene und Kinder auf einer etwa 2½-stündigen Wanderung durch das Tal, zeigt die Tier- und Pflanzenwelt am und im Wasser und erklärt, wie sich die Arten an die unterschiedlichen Lebensbedingungen im Bach und in den Teichen angepasst haben. Um die große Vielfalt unterschiedlicher Lebensformtypen wirbelloser Tierarten zu zeigen, die im und am Wasser leben, werden einige Kescherproben aus der Gieselau und den Teichen genommen. Auf diese Weise können die Besucher an Standgewässer angepasste Arten und fließgewässertypische Arten von Eintagsfliegen, Köcherfliegen, Bachflohkrebsen, Strudelwürmern und Schnecken kennenlernen und etwas über ihre ökologischen Ansprüche sowie über die Bedrohungen ihrer Lebensräume erfahren.
Die Wanderung beginnt und endet am Parkplatz vor dem Steinzeitdorf. Es wird empfohlen, festes Schuhwerk zu tragen.
Teilnahmebeitrag:
Erwachsene 5,00 €, Kinder 2,00 €
Termin und Uhrzeit:
Samstag, 01. Juni 2024, 15.00 Uhr bis ca. 17.30 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich