-
Der begehbare Grabhügel
In diesem Nachbau eines idealtypischen Grabhügels aus der älteren Bronzezeit sind die verschiedenen, vielfach über mehrere Jahrtausende reichenden Nutzungsphasen einer solchen Anlage gut zu erkennen. An der Stelle des späteren Grabes befand sich in diesem Fall zuvor ein großes Langhaus, über welches dann "kultische" Pflugspuren vor der Anlage der zentral gelegenen Primärbestattung im Baumsarg mit Steinpackung gezogen wurden.
Der begehbare Grabhügel
-
Die letzte Eiszeit (Weichsel-Eiszeit) reichte nur bis Ostholstein und formte dort die Landschaft. Vor über 130.000 Jahren, am Ende der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit), endeten jedoch hier im Kreis Dithmarschen die gewaltigen Gletscher, die aus Skandinavien die Steine mitbrachten. Die großen Feldsteine bestehen alle aus verschiedenem Material, etwa aus Granit, Basalt, Sandstein oder anderen Gesteinsarten. Man kann heute noch in Norwegen, Schweden und Finnland die Felsen und Orte finden, von denen unsere Findlinge ursprünglich abstammen.
Kleiner Findlingsgarten
-
Der Bau eines Großsteingrabes war sehr aufwendig und ist deshalb auch als Gemeinschaftsleistung einer ganzen Siedungsgemeinschaft zu betrachten. Die hier gezeigte Anlage stellt eine Momentaufnahme während der späteren Bauphase dar. Die bekannten Großsteingräber Norddeutschlands, welche von den Menschen der Trichterbecherkultur angelegt wurden, entstanden in der Zeit von ca. 3600 v. Chr. bis ca. 3000 v. Chr. Während dieser 600 Jahre änderten sich sowohl Bauweise als auch Baumaterialien der Menschen.
Eine Baustelle aus der Steinzeit
-
Bei Ausgrabungen des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein bei Flintbek südlich von Kiel wurde auch das Fundament einer Grabanlage aus der Zeit um 3600 v. Chr. entdeckt. Dem Grundriss nach muss hier eine Dachhütte gestanden haben. Zwei Holzpfosten an den Außenseiten trugen einen Firstbalken, an den Holzbohlen gelegt wurden. Die Fugen dazwischen waren mit Lehm gut abgedichtet. Darauf lag eine Schicht aus Erde und Grassoden. Vermutlich wurde hier ein Häuptling oder eine einzelne, sozial herausragende Person bestattet.
Die Totenhütte von Flintbek
-
Bei Rastorf, ca. 10 km südlich von Kiel, wurde 2003 bei einer Ausgrabung des archäologischen Landesamtes der Grundriss eines Hauses aus der frühen Jungsteinzeit entdeckt. Erstaundlich ist die Größe des Gebäudes von ca. 17 m Länge und ca. 8 m Breite, da um 3500 v. Chr. die Steinzeitbauern gerade seßhaft geworden waren. In der Nord-Ost-Ecke des Hauses gab es einen Platz, wo offensichtlich Flintbeile geschlagen wurden.
Das Steinzeithaus von Rastorf
-
Das Steinzeithaus Flögeln wurde nach Ausgrabungsfunden der 1970er und 1980er Jahren im Steinzeitdorf nachgebaut. Flögeln ist eine Geestinsel im Moor bei Bad Bederkesa in Niedersachsen. Vor ca. 5200 Jahren wurden hier mehrere Hausplätze errichtet. Unsere Häuser zeigen die Möglichkeit, wie es in der mittleren Jungsteinzeit (ca. 3200 v. Chr.) ausgesehen haben könnte.
Das Steinzeithaus von "Flögeln"
-
Bei diesem Haus handelt es sich wahrscheinlich um ein Wohn- und Betriebsgebäude aus der Zeit vor ca. 5200 Jahren, das hier im Steinzeitdorf nachgebaut ist. Das Haus von Pennigbüttel ist als Wohnhaus der Steinzeit im Rahmen eines Seminars des Archäologischen Instituts der Universität Hamburg mit einer zeittypischen Inneneinrichtung versehen worden. Dadurch kann der Besucher erleben, wie die Steinzeitmenschen gelebt haben können.
Das Steinzeithaus von Pennigbüttel
-
Gruppen, Vereine oder Schulkassen können hier unter fachkundiger Anleitung "prähistorisches" Bogenschießen ausprobieren. Für den Tagesbesucher besteht diese Möglichkeit an Aktionstagen sowie an diversen Sonntagen. Links neben dem Schießplatz ist ein weiterer offener Platz eingerichtet. Einmal im Jahr findet auf beiden Plätzen sowie im gesamten Steinzeitpark ein vorgeschichtliches Bogenturnier statt.
Bogenschießstand
-
In Tustrup, nördlich von Arhus in Dänemark, wurde dieser zunächst rätselhafte Grundriss eines Gebäudes freigelegt. Die Rückwand bestand aus glatten Findlingen, ebenso wurde ein Trägerstein im sonst offenen Eingang nachgewiesen. Stabile Eichenbohlen bildeten die Seitenwände. Die Archäologen deuteten den Befund als Grundriss eines Kulthauses, in dem zur Steinzeit die Toten vor der Bestattung in den Hünengräbern aufgebahrt und geehrt wurden.
Kulthaus vom Typ "Tustrup"
-
Dieser halboffene Unterstand (Feuerhütte) wurde von ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie Mitarbeitern des Steinzeitpark errichtet. Die Hütte ist eine Eigenkonstruktion und dient zur Durchführung verschiedener Programme. Gerne wird sie für das Modul "Feuer machen wie in der Steinzeit" verwendet, weil sie gegen Wind und Wetter einigen Schutz bietet. Deshalb erhielt sie auch den Namen "Feuerhütte"
Die Feuerhütte
-
Mahlsteine kennt man aus Siedlungen der Jungsteinzeit; sie sind etwa seit 5500 v. Chr. nachweisbar. Sie bestehen aus einer größeren, flach gewölbten Steinplatte – Unterlieger genannt – auf die man die Getreiekörner schüttet. Mit einem handlichen Läuferstein werden die Getreidekörner dann zerquetscht. Auf diese Weise kann man in einer Stunde Arbeit etwa 1 kg Mehl herstellen. Aus dem Mehl wird ein Teig angerührt. der als Fladen oder Stockbrot am Feuer gebacken werden kann.
Getreide mahlen
-
Siedlungen oder Hausbefunde vom Ende der Jungsteinzeit sind in ganz Mittel- und Nordeuropa nur in Ausnahmefällen bekannt geworden. Umso glücklicher war die Entdeckung eines solchen Hauses im Jahre 1992 im Rahmen einer mehrjährigen Grabungskampagne des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein im Bereich von Flintbek südlich von Kiel. Das Haus war mehr als 15 m lang und über 7 m breit – das ergibt eine Innenraumfläche von 110 m2!
Das Haus Flintbek vom Ende der Steinzeit
-
Speicherbauten für die Aufbewahrung und zum Schutz von Stroh und Heu vor Regen und Wind sind seit der Jungsteinzeit bekannt. Sie befanden sich regelmäßig in der unmittelbaren Nähe von Wohnhäusern. In den meisten Fällen wiesen sie im archäologischen Bodenbefund eine Vierpfostenstruktur auf. Durch jüngere Parallelen aus der Volkskunde ist zu vermuten, das der Speicherboden etwas erhöht vom Erdboden angelegt wurde, um z. B. Mäusen und anderen Tieren den Zugang zu erschweren.
Vierpfostenspeicher
-
Mit dem erstmaligen Nachweis eines "Opferplatzes" im südschwedischen Hunneberget bei Kristianstad kommen wir auf archäologische Weise den religiösen Vorstellungen und Riten der Steinzeit so nah wie selten vorher. Wir wissen trotzdem nicht, ob die ursprüngliche Lage des Platzes an einem "heiligen" Gewässer oder ein an diesem Ort verehrter Kultgegenstand dem Platz seine Bedeutung gaben. Unklar bleibt auch die konkret-praktische Nutzung dieser Anlage – wir werden wohl nie erfahren, welche Lieder hier vor über 5000 Jahren gesungen wurden.
Opferplatz aus der Steinzeit